Sorgfältige Kälberfütterung

Mit viel Erfahrung und einem klaren Blick fürs Wesentliche führen Jean-Daniel und Simone Löffel ihren Milchviehbetrieb im Berner Jura – mit Fokus auf Tierbeobachtung und -gesundheit.

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Sorgfältige Kälberfütterung

Die 23 Milchkühe auf dem Betrieb Löffel leben in einem Anbindestall, der 2007 umgebaut wurde.

Direkt an der Kantonsgrenze zwischen Bern und Neuenburg bewirtschaften Jean-Daniel und Simone Löffel mit viel Herzblut ihren Milchviehbetrieb. Der Hof mit 40 ha LN liegt auf Berner Boden, gehört zur Gemeinde Plateau de Diesse. 24 ha der Fläche bestehen aus Futterbau, die restlichen 16 ha sind Ackerbau mit 15 ha Brot- und Futtergetreide und 1 ha Futterrüben. Ein Teil des Getreides wird für den Eigenbedarf angebaut.

Im Zentrum des Betriebs steht die Milchproduktion: Mit den rund 23 Kühen produzieren sie Milch für die Herstellung von Gruyère AOP Käse im Rahmen eines Kontingents von 200 000 kg jährlich. Die Herde besteht aus Red-Holstein- und Holstein-Kühen. Diese werden in einem Anbindestall gehalten, der 2007 den aktuellen Normen angepasst wurde.

Jean-Daniel und Simone führen den Hof gemeinsam. Sie haben vier erwachsene Kinder – Bastian, Frédéric, Nicolas und Pamela.

Die Arbeiten auf dem Hof sind unter Simone und Jean-Daniel aufgeteilt: Sie kümmert sich um die Administration und die Kälber, er übernimmt den Rest. Grosse Entscheidungen werden gemeinsam gefällt. Jean-Daniel wird in sechs bis sieben Jahren pensioniert. Wie es danach weitergeht, ist noch offen, weshalb aktuell keine grossen Investitionen mehr gemacht werden. «Der oder die Nächste soll möglichst frei entscheiden können», sagt Jean-Daniel mit Weitblick.

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v. l.: Jean-Daniel und Simone Löffel, Ismael Schnegg.

v. l.: Jean-Daniel und Simone Löffel, Ismael Schnegg.

Kälbergesundheit beginnt bei der Tränke

Was auf dem Betrieb Löffel besonders auffällt, ist die Sorgfalt in der Kälberaufzucht. Die Kälber werden dreimal täglich getränkt – ein Aufwand, den heute nicht mehr viele machen. In der ersten Lebenswoche startet Simone mit reduzierten Mengen (3 l – 2 l –3 l), um das Verdauungssystem der Jungtiere nicht zu überfordern. Danach wird die Milchmenge abhängig vom Gesundheitszustand erhöht – bis zu 9 l pro Tag bei den Aufzuchtkälbern und 12 l bei den Masttieren.

Zusätzlich erhalten die Kälber Heu, Wasser, Torf und UFA 116 F zur freien Verfügung. Nach rund vier bis sechs Wochen wird die Milchgabe am Mittag reduziert beziehungsweise gestrichen. «Wir beobachten die Tiere sehr genau und reagieren individuell», erklärt Simone. Es ist diese Mischung aus Erfahrung, Intuition und Konsequenz, die eine gute Kälberaufzucht auszeichnet – und das merkt man den Tieren an.

Betriebsspiegel

Jean-Daniel und Simone Löffel, Prêles

 

LN: 40 ha 
Tiere: 23 Kühe, 5 Rinder, 3 Kälber 
Arbeitskräfte: Jean-Daniel und seine Frau Simone, bei Bedarf Angestellter des Betriebes im Dorf 
Weitere Betriebszweige: Futtergetreideanbau

Gutes Grundfutter – das Fundament

Die Basis der Milchviehfütterung bildet eine Teilmischration aus Heu, Emd, betriebseigener Gerste und UFA 1217 TMR. Ergänzt wird individuell mit dem Startphasenfutter UFA 263 und der Spezialität UFA top-form, bei Bedarf kommt das Proteinkonzentrat UFA 158-8 dazu. Im Winter stehen zusätzlich Futterrüben auf dem Rationsplan.

Die Kühe sind je nach Klima- und Vegetationsverhältnissen von Mitte April bis Ende Oktober draussen – im Frühling und Herbst tagsüber, im Sommer nachts. Seit über 30 Jahren setzen sie auf Kurzrasenweide. «Das hat uns geholfen, die Milchleistung zu steigern», meint der Betriebsleiter.

Vertrauen in die Beratung

Welche Eigenschaften ihres UFA-Beraters schätzen die Löffels besonders? «Er informiert uns, wenn es Neues gibt, und wir besprechen die Umsetzung zusammen», sagt Jean-Daniel offen. «Ich bin kein Rechner mit Excel-Tabellen. Wenn das Produkt gezielt eingesetzt wird, lohnt es sich auch – und das funktioniert nur mit guter Beratung», ergänzt er. Das Vertrauen zu Ismael ist über die Jahre gewachsen. Fünf bis sechs Mal jährlich ist er auf dem Betrieb, vieles wird telefonisch besprochen – effizient und auf Augenhöhe.

Auch bei Futterbestellungen oder wenn sich das Grundfutter verändert, erfolgt eine kurze Absprache. Für Ismael ist es weniger ein klassisches Beratungsgespräch, sondern vielmehr ein laufendes Coaching. Die Rolle des Spezialisten hängt von den Erwartungen der Betriebsleitenden ab. «Jeder Betrieb ist einzigartig – es gibt keine Pauschallösung», lautet das Motto des jungen Beraters, der nach seinem HAFL-Studium bei der UFA gestartet hat.

Seit 2022 ist Ismael Schnegg als UFA-Milchviehspezialist tätig. Aufgewachsen ist er auf dem elterlichen Milchviehbetrieb in La Tanne (Gemeinde Sonceboz). Eine seiner Stärken ist die Zweisprachigkeit. Bei ihm zu Hause wurde Deutsch gesprochen. Französisch lernte er in der Schule. Dank seiner Verankerung im Berner Jura kennt er die Besonderheiten dieser Region bestens und weiss dies in seiner Beratungstätigkeit gewinnbringend einzusetzen.

… UFA-Rindviehspezialist

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Ismael Schnegg

«Jeder Betrieb ist einzigartig. Es gibt keine Pauschallösung.»

Ismael Schnegg

 

Jahrgang: 1998 
Familie: Verheiratet, 1 Sohn 
Verkaufsgebiet: Berner Jura und Jura 
Ausbildung: Landwirt EFZ, BM und HAFL 
Hobbys: Fahrrad, Musik, Familie

Den Blick nach vorn gerichtet

Zwei aktuelle Herausforderungen beschäftigen den Betrieb: erhöhte Zellzahlen und eine Lücke in der Nachzucht. In letzter Zeit konnten aufgrund von intensivem Mastrasseneinsatz weniger Jungtiere zur Remontierung aufgezogen werden. «Ein paar Kühe würden wir gerne ersetzen, aber uns fehlt momentan die eigene Nachzucht», sagt Jean-Daniel. Deshalb setzt der Betriebsleiter auf gesextes Sperma. Dank des qualitativ besseren Grundfutters aus der Produktion im Frühling 2025 blicken Jean-Daniel und Simone Löffel zuversichtlich auf die Entwicklung der Zellzahlen.