Bio-Kühe füttern wie 2022

Ruben Keller ist seit 2018 Bio- und Rindviehberater im UFA-Beratungsdienst Oberbüren. Der 26-jährige Agronom ist auf einem Milchviehbetrieb aufgewachsen, den er heute nebst seinem 60 Prozent-Pensum bei der UFA führt. Ruben schätzt es, in seiner Tätigkeit unterschiedliche Betriebe zu betreuen und zu unterstützen. Ihm gefällt es besonders, Erfolge auf dem Hof und im Stall mitzuerleben. Er betreut die Rindviehbetriebe im Kanton Schaffhausen. Zudem begleitet er Bio-Betriebe in der ganzen Ostschweiz während der Umstellung und ist bei spezifischen Bio-Fragen Ansprechpartner für das UFA-Beratungsteam.

Ein Landwirt, den er bereits während der Umstellung begleitet hat, ist Daniel Vetterli aus Rheinklingen, unweit von Stein am Rhein. Vetterli bewirtschaftet seinen Milchvieh- und Ackerbaubetrieb im vierten Jahr gemäss den Richtlinien von Bio Suisse. Bereits damals zeichnete sich ab, dass in der Bio-Wiederkäuerfütterung allenfalls eine Richtlinienänderung bevorsteht. Daher entschied er sich, die Kühe von Anfang an so zu füttern, dass er die neuen Richtlinien einhält. Er ging aber noch weiter und setzte sich zum Ziel, möglichst alles Futter selber zu produzieren.

Seit der Umstellung kauft er keine Zuckerrübenschnitzel mehr ein. Den Ausschuss bei der Saatgetreideproduktion gibt er in der LANDI ab und bezieht UFA-Kundengetreide. Das einzige, das er zukauft, sind Futterkarotten, die er von einem Landwirt aus der Region bezieht.

Die Entscheidung, auf Bio umzustellen, ist die Folge langjähriger Überlegungen und Gespräche. «Wir haben uns sehr intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Es erforderte viel Engagement von unserer Seite, sei dies mit Einlesen oder auch mit Gesprächen mit Berufskollegen oder Experten», erinnert sich Vetterli.

Rasse passte nicht mehr

Die Red Holstein Kuhherde auf dem Schlatthof passte für ihn nicht mehr zur neuen Strategie. «Die Kühe hatten ein zu hohes Leistungspotenzial und liessen sich mit der Fütterung nicht optimal versorgen», so der Meisterlandwirt.

Während der landwirtschaftlichen Ausbildung in der Westschweiz hatten er, wie auch sein Sohn Marcel, die Rasse Montbéliarde kennengelernt. So entschieden sie sich, diese Zweinutzungsrasse einzukreuzen. Durch die Kreuzung hat er heute Milchkühe, die zur Fütterung passen, und er erzielt einen deutlich besseren Preis für die Kälber. Aufgrund der Anpassungen in der Fütterung ist die durchschnittliche Laktationsleistung von früher rund 7700 kg auf etwa 7300 kg gesunken.

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Kühe beim Fressen

Die Kühe auf dem Betrieb Vetterli sind eine Kreuzung aus Red Holstein und Montbéliarde.

Futterbau neu ausgerichtet

Wie die Bio Suisse Richtlinien verlangen, müssen mindestens 20 Prozent der Fruchtfolgefläche Grünlandanteil sein. Der Anteil Kunstwiese ist daher deutlich grösser als früher. Vetterli verabreicht ungefähr ein Kilogramm Ergänzungsfutter pro Kuh und Tag. «Der Anteil Grundfutter liegt somit bei etwa 19 kg TS pro Kuh. Wir legen auf unserem Betrieb grossen Wert darauf, die Grundfutterqualität zu optimieren.» Um die Ration dank ausreichend Eiweiss ausgeglichen zu halten, wird auf den Kunstwiesen jeweils eine leguminosenreiche Mischung gesät. Aufgrund der niedrigen Gülle-Gabe nimmt die Luzerne nach dem ersten Schnitt schnell überhand, weshalb die Silage etwa 50 Prozent Luzerne enthält. Nebst der Grassilage und Heu (75 % der Ration) enthält die TMR-Mischung Mais, Karotten, das Ergänzungsfutter UFA 272 und den Mineralstoff UFA 1125 TMR. Regelmässige Raufutteranalysen nutzt Vetterli, um den Futterbau weiter zu optimieren.

Ruben Keller erhält die monatlichen Milchkontrollergebnisse und analysiert diese jeweils genau. Daraufhin meldet er sich, falls etwas in der Fütterung angepasst werden sollte – was Daniel Vetterli sehr schätzt.

Betriebsspiegel

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Hof Vetterli

Oberer Schlatthof, Rheinklingen (TG) 

Daniel und Käthi Vetterli mit vier erwachsenen Kindern 

LN: 55 ha 
Ackerbau: div. Getreide, Mais, Zuckerrüben, Kartoffeln, Konservengemüse, Karotten, Zwiebeln, Tofusoja
Tiere: 45 Milchkühe, eigene Aufzucht 
Arbeitskräfte: 1 Mitarbeiter, 2 Lernende, z. T. Praktikanten, Mithilfe der Familie

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Familie Vetterli

(v.l.n.r.): Ruben Keller, Käthi und Daniel Vetterli, Tobias Steiner (Mitarbeiter) und Sohn 
Marcel Vetterli

Will sich stets verbessern

Daniel Vetterli ist in unterschiedlichen politischen Ämtern tätig, wo er sich für die Landwirtschaft engagiert. Er ist ein Landwirt, der gerne Synergien nutzt. Die Maschinen teilt er mit den 30 anderen Landwirten der Maschinengemeinde Rheinklingen.

Obwohl Daniel Vetterli sich selber zwar als Ackerbauer bezeichnet, ist ihm sehr wichtig, dass im Stall alles möglichst rund läuft. So ist er beispielsweise bezüglich Eutergesundheit sowie Fruchtbarkeit noch nicht an seinem Ziel angelangt und ist daher stets dran, diese zu verbessern. «Eutererkrankungen und Fruchtbarkeitsprobleme senken leider die Nutzungsdauer unserer Kühe», erklärt Vetterli. Seit einigen Monaten tragen alle Kühe einen Sensor am Halsband, der die Aktivität misst, um die Brunst frühzeitig zu erkennen und den Gesundheitszustand zu überwachen. Die Brunsterkennung hat sich seither stark verbessert.

Beim Einsatz von Antibiotika sind Hürden in der biologischen Landwirtschaft deutlich grösser als in der konventionellen Landwirtschaft. Vetterli ist es wichtig, den Antibiotikaeinsatz so tief wie möglich zu halten. Doch er gibt zu, dass dies bei der Eutergesundheit eine grosse Herausforderung darstellt. Daher nimmt er an entscheidenden Stellen stets Verbesserungen vor. So wählt er zum Beispiel nur Stiere mit einem guten Zuchtwert Zellzahl oder kalkt die Liegeboxen für eine möglichst gute Hygiene, damit er seine Ziele längerfristig erreicht. 

UFA Bio- und Rindviehspezialist Ruben Keller

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Ruben Keller

«Offen und ehrlich – stets vorwärts.»

Zivilstand: ledig 
Geboren: 21. April 1995 
Ausbildung: BSc in Agronomie 
Hobbys: Fussball, Reisen 

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