Erfolg aus Leidenschaft
Daniel und Jana Schwaninger haben mit dem Kauf eines Schweinemaststalls den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt. Mit viel Freude betreiben sie heute den komplett umgebauten Stall.

v. l. Schweineberaterin Heike Lutz mit Daniel, Aaron, Finja und Jana Schwaninger.
Heike Lutz ist seit fast 20 Jahren als Schweinespezialistin in der Region Ostschweiz unterwegs. In all den Jahren durfte sie viele Betriebe bei deren Entwicklung unterstützen. Diese betriebsindividuelle Beratung gefällt der Beraterin besonders. «Jeder Betrieb, jeder Betriebsleiter ist anders. Mir gefällt es dabei auf die unterschiedlichen Ziele und Anforderungen einzugehen.» Eine offene und ehrliche Kommunikation liegt ihr am Herzen. «So kommt man gemeinsam am besten weiter», meint Lutz.
Umbau von Grund auf
Auf dem Betrieb Schwaninger wird diese Unterstützung auch geschätzt. 2009 hat Daniel Schwaninger den Ackerbaubetrieb von seinen Eltern im Nebenerwerb übernommen. Einige Jahre später begann Daniel in einem Schweinemaststall im Dorf auszuhelfen und lernte so die Arbeit mit den Schweinen kennen. Diese Zusammenarbeit ermöglichte es dann, den Stall vor fünf Jahren zu kaufen. Im Bewusstsein, dass viele Investitionen getätigt werden müssen, haben Schwaningers diesen Schritt gewagt. Ausser der Stallhülle und der Jauchegrube wurde alles rundum erneuert. Die Decke wurde angehoben, damit mehr Luft zirkulieren kann, und sämtliche Stalleinrichtungen wurden erneuert. So bietet der Stall heute Platz für 360 Schweine. Die Einstallung der Mastjager erfolgt in einer Bucht von 90 Plätzen. Dort werden die Jager an gefüttert und danach in 30er-Buchten aufgeteilt. Aktuell mästet der Betrieb Schweine der Vaterlinienrasse Duroc aus einem direkt zugewiesenen Zuchtbetrieb und vermarktet diese als QM-Schweine.
Betriebsspiegel
Daniel und Jana Schwaninger, Guntmadingen
LN: 27 ha
Tiere: 360 Mastschweineplätze, 6 Pensionspferde
Arbeitskräfte: Daniel Vollzeit, Jana Teilzeit
Weitere Betriebszweige: Futtergetreideanbau und Mais als Kundengetreide, Brotgetreide, Zuckerrüben, Raps, Direktvermarktung von Kürbissen
Mehrphasenfütterung am Automaten
Mit dem Ersatz der ausgedienten Flüssigfütterungsanlage ergab sich die Gelegenheit, neue Wege zu gehen. Der Betriebsleiter entschied sich aus Hygienegründen für die Fütterung an Trockenautomaten, die mit derselben Zubringerleitung gespeist werden. Zusätzliche Investitionen in die Automatik er möglichen es, sowohl den Tierbedürfnissen als auch den Vorgaben des Ressourceneffizienzprojektes (REB) gerecht zu werden. Dadurch kann die Öffnung jedes Silos in dividuell angesteuert werden. Kommt eine Leermeldung eines Automaten aus der frühen Vormast, dosiert der Computer gemäss Futterkurve nur das Vormastfutter UFA 420 – 3. Dementsprechend wird in der späten Ausmast nur das Ausmastfutter UFA 440 – 3 dosiert. Die individuelle Ansteuerung der Silos ermöglicht es, dazwischen sämtliche Verhältnisse der beiden Futter zu mischen. Auf dem Betrieb Schwaninger wird das Verhältnis in jeder Mastwoche angepasst, was eine optimale und ressourcenschonende Versorgung der Tiere während der ganzen Mast ermöglicht.

Betrieb Schwaninger mästet auf 360 Plätzen Schweine mit Vaterlinie Duroc.
«Der Aussenblick von Heike schützt mich vor Betriebsblindheit.»
Daniel Schwaninger, Landwirt
Top Mastresultate
Beim Einstallfutter setzt Daniel Schwaninger auf einen pflanzlichen Zusatzstoff, der dem Futter beigemischt ist. Dieser mindert den Stress der Tiere und fördert die Darmgesundheit. Der Übergang auf das Vormastfutter ist dank der technischen Möglichkeiten fliessend. Sowohl das Vormast- wie auch das Ausmastfutter enthalten Benzoesäure. Dies ist eine organische Säure, welche die Darmflora der Schweine positiv beeinflusst. Der Betriebsleiter setzt in der Fütterung auf eine Würfelstruktur. Er erreicht damit eine sehr hohe Fütterungsintensität (siehe Tabelle). Der Magerfleischanteil (MFA) von durchschnittlich 57,0 liegt in einem guten Bereich für Tiere der Rasse Duroc. Im Zwei-Wochen-Rhythmus wägt der Betrieb die schlachtreifen Tiere. Danach werden sämtliche Tiere über 99 kg für die Folgewoche zur Schlachtung angemeldet. Dieses konsequente System führt dazu, dass es keine Abzüge wegen Gewichtsüberschreitung gibt. Der Betrieb Schwaninger hat aktuell einen durchschnittlichen Zuschlag von 5 Rappen pro kg Schlachtgewicht. Einheitliche Jager, gute Zusammenarbeit zwischen Züchter, Mäster und Berater sowie das richtige Fütterungsmanagement sind die Erfolgsfaktoren für die hervorragenden Mastresultate (siehe Tabelle).

Starthilfe und Vertrauensperson
Die Zusammenarbeit zwischen der Betriebsleiterfamilie und Heike Lutz basiert auf einem vertrauensvollen Austausch mit fachlicher Unterstützung. Gerade beim Start mit der neuen Fütterungsanlage schätzte Daniel Schwaninger die Mitarbeit der UFA-Beraterin sehr. Heike war in dieser Zeit häufig auf dem Betrieb, um die richtige Futterkurve zu finden und die entsprechenden Einstellungen am Computer vorzunehmen. Zudem bietet sie dem Betriebsleiter Unterstützung bei der Berechnung der Suisse-Bilanz oder der Import-Export-Bilanz. Auch nach der intensiven Begleitung während der Anfangszeit erwähnt Schwaninger: «Wenn ich eine Frage habe, bekomme ich immer eine kompetente Antwort».
… UFA Schweineberaterin

«Jeder Betrieb hat seinen eigenen Weg, der zum Ziel führt.»
Jahrgang: 1979
Familie: Ledig, liiert
Verkaufsgebiet: SH, ZH Unterland / Oberland / Weinland, Teile TG und SG
Ausbildung: Dipl-Ing. Landwirtschaft (FH), Winzerin
Hobbys: Musik (Posaune), Motorrad fahren, reisen