Fütterung Gitzi

Sowohl in der Aufzucht als auch in der Mast gilt es einen optimalen Start zu ermöglichen um das Potential der Gitzi nutzen zu können. 

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Gitzi

Ein optimaler Start

Nach der Geburt ist eine Versorgung mit Kolostrum essenziell. In den ersten zwei bis sechs Lebensstunden sollte ein Gitzi ca. 3 dl Kolostrum erhalten. Das Einfrieren von Kolostrum mehrlaktierender Ziegen ist sinnvoll. So kann jedes Gitzi optimal versorgt werden, auch wenn die eigene Mutter nicht genügend Kolostrum haben sollte. Beim Auftauen gilt es besonders darauf zu achten, dass die Milch nicht zu stark erhitzt wird, da sonst die enthaltenen Antikörper zerstört werden. Die Gitzi sollten rund 3 Tage bei der Mutter bleiben, damit Sie genügend Muttermilch erhalten.

Später können Gitzi mit Kuhmilch aufgezogen werden. Im Gegensatz zu Schafmilch, sind sich Ziegen- und Kuhmilch bezüglich Zusammensetzung und Energiedichte sehr ähnlich. Es ist daher auch möglich, die Gitzi mit Kälbermilchpulver aufzuziehen, ohne dass schwerwiegende Folgen zu befürchten sind.


Nach dem Trennen der Jungtiere von ihren Müttern ist besonders auf genügende Milchaufnahmen zu achten. Das Absetzen von der Mutter löst bei den Gitzi Stress aus, was sich negativ auf deren Gesundheit auswirken kann. Eine ausreichende Energieversorgung über die Milch ist daher unerlässlich.

Tränkestrategien

Für das Vertränken der Milch sollten Nuggi-Tränken bevorzugt werden. Der Nuggi befriedigt nicht nur den Saugreflex der Gitzi sondern führt auch zu einer natürlicheren Haltung und somit zum Schlundrinnenreflex. Dadurch gelangt die Milch direkt in den Labmagen und nicht in den Pansen, wo Fehlgärungen entstehen können. Das Pansentrinken hat aber nicht nur negativen Einfluss auf die Jungtiere, sondern schadet der Entwicklung des Pansens im allgemeinen und wirkt sich daher später negativ auf die Leistung des adulten Tieres aus. 

Auch wenn das Tränken der Gitzi mit einer Rinnentränke aus wirtschaftlicher Sicht sicherlich interessant ist, birgt es aus Sicht des Tierwohl auch einige Tücken. Der Schlundrinnenreflex wird nur dann ausgelöst, wenn die Rinne auf optimaler Höhe angebracht ist. Weiter kann eine zu schnelle Aufnahme der Tränke zu Blähungen führen. Das Aufteilen der Ration bei der Rinnentränke auf drei Mahlzeiten ist daher unerlässlich. 

Die Ergänzung der Milch mit Vollmilchaufwerter kann, gerade in der Mast, interessant sein. Ca. nach einer Woche (Kuh-)Vollmilch kann die Ration innerhalb eines Monats auf zwei Liter Milch mit 60 g Milchpulver pro Tag gesteigert werden. Durch den Vollmilchaufwerter wird der TS-Gehalt gesteigert und dadurch verbesserte Zunahmen erreicht. Milchpulver ohne Instantzusatz können in warmem Wasser (≤ 60°C) voraufgelöst werden, falls nicht mit einem Tränkeautomat gefüttert wird. 

Auch in der Aufzucht hat Milchpulver einen positiven Einfluss. Eingesetzt werden hier spezifische Aufzucht-Milchen. Diese können sowohl zu Vollmilch als auch als Wasser-Pulver-Tränke eingesetzt werden. Ziel ist es, dass alle notwendigen Nährstoffe abgedeckt und eine optimale Versorgung mit Mineralstoffen und Vitaminen gewährleistet werden kann. 

Tränkeplan Pulver-Wasser

Aufzucht-GitziMast-Gitzi
TageFlüssigkeits-Aufnahme (l)UFA 207 plus (g/l)TageFlüssigkeits-Aufnahme (l)UFA 201
(g/l)
1.1.5Kolostrum1.1.5Kolostrum
2. bis 7.1.61302. bis 7.1.6130
8. bis 14.1.71308. bis 14.1.7140
15. bis 42.1.814015. bis 21.1.8150
43. bis 49.2.0150ab 22. 2.0150
50. bis 60. 1.5150   
51. bis 90. 0.5150   

 

Obige Angaben sind grobe Richtlinien, welche den Praxisverhältnissen evtl. angepasst werden müssen. 
2 bis 3 Mal pro Tag Tränken. In der Mast an Automaten ad libitum Tränken. Mengen schrittweise anpassen. Ab der 2. Lebenswoche zusätzlich Dürrfutter, Wasser und Aufzuchtfutter sowie Leckstein anbieten. 

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Gitzi beim Tränken

Gitzimast

In der Mast sind Tageszunahmen von mind. 200g anzustreben. Bei einem Geburtsgewicht von ca. 3 kg dauert die Mast ca. zwei Monate. In dieser Zeit soll ein Lebendgewicht von 13 bis 16 kg erreicht werden, damit das geforderte Schlachtgewicht von 6 bis 7.9 kg erzielt werden kann. Da bei zu leichten oder zu schweren Tieren mit Preisabzügen zu rechnen ist, sollten die Gitzi vor dem Anmelden am Schlachthof unbedingt gewogen werden. 

 

Hier geht's zum UFA-Revue Artikel: Gitzimast

Mineralstoff -Versorgung

Gerade bei Jungtieren ist eine adäquate Versorgung mit Mineralstoffen zentral, da auch Vollmilch nicht alle Mineralstoffe und Vitamine liefert. Je nach Versorgungszustand der Ziegen kann daher eine Verabreichung von Selen, in Form einer Paste oder Injektion, zwischen dem 5. und 7. Lebenstag angezeigt sein. Auch auf eine ausreichende Versorgung mit Eisen ist zu achten. Eisen wird für den Sauerstofftransport im Blut verwendet, was zu einer schnelleren Immunreaktion beiträgt. Der Einsatz von Milchsäurebakterien kann auf Betrieben mit Frühdurchfall-Problemen einen grossen Unterschied machen. Wird der Darm von Anfang an mit den richtigen Mikroorganismen besiedelt haben pathogene kaum eine Chance sich auszubreiten. Während der Aufzucht kann den Gitzi zudem ein Mineralleckstein angeboten werden, sodass sie ihren Bedarf decken können. 

Anfüttern mit festen Futtermitteln

Qualitativ hochwertiges Raufutter und Wasser ist den Gitzi anzubieten. Ergänzend dazu, kann Aufzuchtfutter vorgelegt werden. Durch die besondere Schmackhaftigkeit wird es bereits früh gefressen und trägt daher zur Entwicklung des Pansens bei. Lebendhefen und pflanzliche Zusätze können ausserdem helfen, die allgemeine Gesundheit zu unterstützen und hoch zu halten. 

Haltung und Stallklima

Eine angemessene Gruppengrösse verschafft der Landwirtin oder dem Landwirt nicht nur eine bessere Übersicht, sondern kann auch als Krankheitsprophylaxe angesehen werden. Überbelegungen erhöhen das Risiko für Krankheitsausbrüche enorm. 

Bezüglich Stallklima bevorzugen Gitzi Temperaturen von 15 bis 20°C. Besonders in den Wintermonaten ist auf eine geringe Schadstoffbelastung und nicht zu hohe Luftfeuchtigkeit zu achten. 

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