Fütterung Bio-Schafe

Auch Schafe auf dem Bio-Betrieb haben spezifische Ansprüche an die Fütterung. Durch die Einschränkung im Kraftfuttereinsatz gilt es auf diesen Betrieben den Fokus auf die Phasen zu legen, in denen der Nährstoffbedarf erhöht ist. Dies ist in den letzten zwei Monaten der Trächtigkeit und in den ersten zwei Monaten nach dem Ablammen der Fall. In diesen Phasen sollte die Nährstoffkonzentration gezielt erhöht werden, da der Bedarf für die Milchproduktion hoch und das Pansenvolumen reduziert ist. 

Um hohe Leistungen erzielen zu können, muss ein qualitativ einwandfreies Raufutter zu Verfügung gestellt werden, welches gerne gefressen wird. Ziel ist es, die Milchleistung auch in der Mutterschafhaltung möglichst hoch zu halten, sodass die Lämmer gut versorgt werden. Nimmt die Milchleistung von Mutterschafen ab, ist es sinnvoll, die Lämmer gezielt mit Kraftfutter zu versorgen. Dies fördert nicht nur die Entwicklung der Pansenzotten, sondern auch die Bedarfsdeckung der Lämmer. Das aufgenommene Raufutter kann den Nährstoffbedarf der Lämmer während dieser Zeit nicht decken. 

Besonders in der Milchschafhaltung ist die Qualität des Raufutters entscheidend. Eine ad libitum Fütterung ist unerlässlich, um den TS-Verzehr hochhalten zu können. Wird ein Ergänzungsfutter eingesetzt, sollte dieses besonders schmackhaft sein. Futter mit starker Lock-Wirkung vereinfachen den Melkvorgang, da die Tiere nicht in den Stand getrieben werden müssen. Die Menge Ergänzungsfutter sollte dem Laktationsstadium angepasst werden, um v.a. bei tieferen Leistungen einer Überkonditionierung vorbeugen zu können. 

Die Mineralstoffversorgung auf dem Bio-Betrieb, die in jedem Fall sichergestellt werden muss, hat einen grossen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und Gesundheit der Schafe. Die Natriumversorgung kann einfach mit Viehsalz sichergestellt werden. Für die restlichen Mineralstoffe, Spurenelemente und Vitamine können Mineralsalze oder Leckschalen angeboten werden.