Dienstag, 4.3.2025 09:00 - 15:30 Uhr,
Aarberg, Seedorf BE

Rückblick TORO-Tagung

Lead

Am 4. März 2025 fand die jährliche TORO-Tagung der UFA in Aarberg statt, an der rund 80 interessierte Mästerinnen und Mäster teilnahmen. Auf die Teilnehmenden wartete am Morgen spannende Referate von Franz Hagenbuch, Swiss Beef und Lukas Naef von der Anicom. Der fachliche Input zur Mineralstoffversorgung lieferte die Zinpro, ein Unternehmen, welches sich auf die Entwicklung und Herstellung von Mineralstoffvormischungen fokussiert hat. Am Nachmittag wurde der Betrieb BG Löhr in Seedorf BE besichtigt, um den Praxisbezug direkt herzustellen.

Erkenntnisse aus der UFA TORO-Auswertung

Die UFA TORO-Auswertung wurde durch Jonas Salzmann (UFA) präsentiert. Die Daten basieren auf 47'721 Schlachttierauswertungen der letzten fünf Jahre und lieferten wertvolle Erkenntnisse. So zeigte sich, dass der Unterschied im Tageszuwachs zwischen Remonten- und Tränkereinstallungen rund 50 g/Tag beträgt. Die durchschnittlichen Tageszunahmen bei männlichen Tieren betrugen 1400 g/Tag. Die Einstallgewichte von Tränkern waren im Jahr 2024 wieder leicht gestiegen, wobei männliche Tiere mit 79 kg im Schnitt 1 kg schwerer eingestallt werden als weibliche Tiere. Das durchschnittliche Schlachtgewicht der weiblichen Tiere liegt bei 287 kg, während männliche Tiere mit 295 kg etwas schwerer waren. Auffällig ist der wachsende Anteil an Angus-Mastmunis, während Limousin stabil bleibt. Anders sieht es bei den weiblichen Tieren aus. Der Anteil an Limousin nimmt zu, während Angus rückläufig ist.

Das Grasland Schweiz

«Die Schweiz ist ein klassisches Grasland», berichtet Franz Hagenbuch. Aufgrund der topografischen Gegebenheiten mit vielen Bergen und Hanglagen eignet sich ein grosser Teil des Landes nicht für den Ackerbau, aber optimal für die Futterproduktion. Eine nachhaltige Nutzung der Weideflächen mit Milch- und Fleischproduktion sowie eine gezielte Ergänzung können dazu beitragen, die Effizienz und Wirtschaftlichkeit der Mast weiter zu steigern.

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Stall2

Marktentwicklung und Preise

Lukas Naef sprach über Aktualitäten aus dem Bankviehmarkt. Die Preise für QM-Mastmuni und Kühe unterliegen Schwankungen, die durch Angebot und Nachfrage beeinflusst werden. Das Schlachtviehangebot wird durch viele Faktoren, wie beispielsweise dem Preis, der Jahreszeit, dem Wetter oder der Futterverfügbarkeit beeinflusst. Der aktuelle Preis für QM-Mastmuni liegt bei rund 10.60 Franken pro Kilogramm Schlachtgewicht – ein Anstieg gegenüber den Vorjahren, in denen der Preis um rund 0.60 Franken tiefer lag. Auch die Preise für Schlachtkühe haben sich positiv entwickelt.

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TORO-Tagung Referenten

v.l.n.r.: Jonas Salzmann (UFA), Lukas Naef (Anicom), Marie-Laure Ocana (Zinpro), Franz Hagenbuch (Swiss Beef)

Mineralstoffversorgung – Ein unterschätzter Erfolgsfaktor?

Die Bedeutung von Mineralstoffen und Spurenelementen in der Rindermast wird häufig unterschätzt. Doch zahlreiche Studien zeigen, dass Spurenelemente wie Zink, Mangan, Kupfer und Selen eine zentrale Rolle für den Stoffwechsel, die Immunabwehr sowie die Haut- und Darmintegrität spielen. Eine gezielte Supplementierung zeigt deutlich positive Effekte auf die Tiergesundheit und die Mastleistung.

Zink ist besonders hervorzuheben, da es für die Wundheilung, den Proteinaufbau in den Muskeln und die Stabilität der Darmzotten essenziell ist. Neuste Erkenntnisse weisen darauf hin, dass Zink ebenfalls eine antivirale Eigenschaft aufweist und zur allgemeinen Widerstandsfähigkeit der Tiere beiträgt. Untersuchungen zeigen, dass die derzeitigen Empfehlungen für Spurenelemente den tatsächlichen Bedarf oft unterschätzen – insbesondere unter Stressbedingungen oder bei Krankheitseinflüssen. Eine optimierte Mineralstoffversorgung kann daher sowohl die Gesundheit als auch die Futtereffizienz der Tiere deutlich verbessern. Das internationale Unternehmen Zinpro berichtete während der Präsentation auch von Erfahrungen und Studien aus anderen Ländern wie beispielsweise der USA. Es zeigte Symbiosen auf, wie zum Beispiel, dass der Faktor Stress bei der Einstallung der Jungtiere entscheidend für den späteren Mastverlauf ist. Transport, Futterumstellung und neue Stallumgebungen stellen grosse Herausforderungen dar, die sich direkt auf die Gesundheit und Leistung der Tiere auswirken können.