Proteinreiches Nebenprodukt
Die Erzeugung von Bioethanol in umliegenden Ländern der Schweiz generiert einen wertvollen, kostengünstigen Proteinträger für die Mischfutterproduktion.
In dieser Serie wird vorgestellt, wie mit dem Veredeln von Nebenprodukten Food Waste verhindert wird.
Pelletierte Getreidetrockenschlempe. Das Nebenprodukt wird vorwiegend in den Misch futtern für Wiederkäuer eingesetzt.
Getreideschlempe ist ein Nebenprodukt aus der Bioethanolproduktion. Bioethanol wird aus stärkehaltigen Ausgangsrohstoffen hergestellt und wird unter anderem als Kraftstoff eingesetzt.
Herstellungsprozess
Beim Vergärungsprozess zur Alkoholgewinnung wird die Stärke durch Hitze und Enzyme aufgespalten. Danach wird der freigesetzte Zucker in Alkohol umgewandelt. Übrig bleibt die zuckerarme Nassschlempe mit einem TS-Gehalt von 30 bis 40 Prozent. Die Schlempe wird danach in mehreren Stufen getrocknet, bis sie einen TS-Gehalt von 90 Prozent aufweist. In der Getreideschlempe sind die Protein-, Fett-, Faser- und Mineralstoffgehalte stark angereichert.
Interessant für Rindvieh
Weizentrockenschlempe weist rund 30 Prozent Rohprotein, 6 Prozent Fett und 7 Prozent Rohfasern auf und hat somit einen ähnlichen Futterwert wie Rapskuchen oder Rapsschrot. Somit eignet sie sich in der Mischfutterproduktion bestens und ist beispielsweise interessant für den Einsatz in sojafreien Ergänzungsfuttern für Rindvieh.
Rohware aus dem nahen Ausland
Die in der Schweizer Futtermittelindustrie eingesetzte Getreideschlempe kommt ausschliesslich aus dem Ausland. 2022 wurden 33 500 t Getreideschlempe, hauptsächlich aus Deutschland, Österreich und Frankreich, in die Schweiz importiert und für die Mischfutterproduktion eingesetzt.
