Jungsauen als Basis für den Erfolg

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Langlebige und leistungsfähige Sauen sind das Ziel einer professionellen Aufzucht. Die Basis dazu wird schon im jungen Alter der Zuchtkandidatinnen gelegt. Die Fremdremontierung und das richtige Eingliedern in eine Herde sind Schlüsselelemente.

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Jungsauen

Das Jungsauenabonnement sorgt für eine ausgeglichene und leistungsstarke Herde. (Bild: Anicom AG)

In der Ferkelaufzucht und in der Aufzuchtphase ab 25 kg bis zur Eigenleistungsprüfung (ELP) werden die Weichen gestellt, ob die Sau später ein langes Leben haben wird. Eine hohe Aufzuchtintensität erhöht die Anzahl Ausschlüsse von Jungsauen bei der linearen Beschreibung und verkürzt zusätzlich die Nutzungsdauer. Hauptgrund der Ausschlüsse sind Fundamentsprobleme.

Extensivere Aufzuchtintensität

Um die Ausbeute an nachhaltigen und zuchtfähigen Jungsauen zu erhöhen, empfiehlt die Suisag eine durchschnittliche Lebendtageszunahme (LTZ) von 570 g. Auf UFA-Bühl wurde der Einfluss einer extensiven Phasenfütterung auf die Lebendtageszunahmen, Mastleistungsdaten und Rückenspeckdicke bei weiblichen Tieren (Premo x Primera) untersucht. Im Vergleich zu einer intensiv gefütterten Kotrollgruppe zeigte sich ein signifikant positiver Effekt auf die LTZ bis zum 155. Tag. Die LTZ der extensiv gefütterten Tiere war mit 638 g zehn Prozent tiefer, bei gleichbleibender Futterverwertung. Der markant höhere Magerfleischanteil mit einem Durchschnitt von knapp 60 Prozent zeugt von einer gut entwickelten Muskulatur und unterstützt den Bewegungsapparat positiv. Die geringe Rückenspeckdicke von rund elf Millimeter ermöglicht es, ab ELP bis zur ersten Belegung mit einem spezifischen Konditionierungsfutter die optimalen Fettreserven zu bilden. Eine Rückenspeckdicke von 16 bis 18 mm als Speicher- und Syntheseort für die körpereigenen Fruchtbarkeitshormone sowie als Energiepuffer während der ersten Säugezeit ist optimal.

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Sau bei der Eigenleistungsprüfung

An der Eigenleistungsprüfung wird entschieden, welche Jungsauen für die Zucht geeignet sind.

Selektion durch die Zuchttechniker

Die Beschreibung an der Feldprüfung mit ungefähr 96 kg muss durch einen lizenzierten Feldprüfungstechniker (Zuchttechniker) erfolgen und dient als Grundlage für eine erfolgreiche Selektion. Dank dessen Erfahrung und anhand der linearen Beschreibung gemäss Zuchtziel wird bei der Prüfung entschieden, welche Tiere für die Zucht weiterverwendet und welche ausselektioniert werden. Bei der Selektion stehen Typ, Fundament und das Gesäuge im Fokus. Dabei ist die Erfahrung eines Zuchttechnikers oder einer Zuchttechnikerin Gold wert. Beispielsweise können sich leichte Fehlstellungen bei steigendem Gewicht der Jungsau weiter verschlimmern.

Weiterentwicklung Jungsauenabonnement Anicom

Mit dem Jungsauenabonnement der Anicom erhalten Produktionsbetriebe 25 Fran ken Rabatt pro zugekaufte Jungsau, sofern bestimmte Anforderungen erfüllt werden. Das Abo bietet für alle Beteiligten eine sichere Planung und ein optimiertes Management. Die Produktionsbetriebe profitieren zudem von einer optimalen Herdenstruktur. Bisher wurde jedoch die Saisonalität im Abonnement nicht beachtet. Die Anicom hat das Instrument weiterentwickelt, indem neu die Saisonalität bei der Remontierung berücksichtigt wird.

In den Monaten Juni bis August sollen zukünftig zehn Prozent mehr belegte Jungsauen in die Herde integriert werden, damit in den Sommermonaten die Belegungen gesteigert werden. Durch diese Massnahme wird die Fruchtbarkeitsleistung in der Herde während der Sommermonate erhöht und die Auswirkungen des Sommerlochs werden vermindert. Hingegen werden in den Herbst- und Wintermonaten die Belegungen zukünftig reduziert. Von Oktober bis Dezember sollen dazu zehn Prozent weniger belegte Jungsauen in die Herde integriert werden. Zudem müssen alte Muttersauen und Umrauscher in diesem Zeitraum strenger selektioniert und geschlachtet werden. Ziel der Weiterentwicklung ist es, die Mastjagerproduktion der Saisonalität anzupassen. Extreme Über- oder Unterangebote auf dem Schweinemarkt werden dadurch vermieden und den saisonalen Preisschwankungen wird entgegengewirkt.

Erfolg mit Fremdremontierung

Die Basis für den Zuchterfolg bildet eine klare Strategie in der Aufzucht von Jungsauen. Dazu gehört bereits die Auswahl der geeigneten Anpaarung und eine klare Remontierungsstrategie. Die UFA2000-Kernund Vermehrungszüchter sind spezialisiert auf die Jungsauenproduktion und sorgen zusammen mit den Zuchttechnikern und -technikerinnen für ein entscheidendes Vorantreiben des Zuchtfortschrittes. Die Zuchtziele werden jährlich überprüft und wo nötig angepasst. Die Primera-Jungsauen zeichnen sich dank dem Heterosis-Effekt durch eine hohe Anzahl abgesetzter Ferkel aus, wovon die ganze Produktionskette profitiert. Mit ihrem robusten Fundament haben sie eine lange Nutzungsdauer, die zu einer hohen Lebensleistung führt. Setzt der Betrieb auf Fremdremontierung, wird kein Platz für die Aufzuchttiere benötigt, und der Stall kann vollständig mit produktiven Sauen ausgelastet werden. Dadurch kann sich der Betriebsleiter auf die Mastferkelproduktion konzentrieren und entsprechend spezialisieren. Anicom bietet ein Jungsauenabonnement (siehe Kasten) an. Dies garantiert regelmässige Lieferungen von Jungsauen aus demselben Kern- oder Vermehrungszuchtbetrieb. Die Zuchtsauen können in dem Fall zu 100 Prozent mit Endprodukteebern (Premo, Duroc oder Pietrain) belegt werden, was zu homogenen Mastferkeln führt.

Eingliederung und Impfung planen

Bei zugekauften Remonten ist es unerlässlich, deren Eingliederung über einen abgetrennten Eingliederungsstall während sechs Wochen zu steuern. Die Jungsauen werden während der ersten zwei bis drei Wochen der Isolationsphase vor Bestandeskeimen geschützt. Nachfolgend geht es in die mindestens dreiwöchige Angewöhnungsphase mit dem Immunitätsaufbau. Dort werden betriebseigene (gesunde) Tiere zu den Jungsauen dazugestallt. Zu einer sorgfältigen, betriebsindividuell abgestimmten Eingliederungsstrategie gehört das Impfprogramm. Dieses ist, wie alle weiteren tiergesundheitlichen Massnahmen, gemeinsam mit dem bestandsbetreuenden Tierarzt auszuarbeiten. Impfen bedeutet vorbeugen. Die meist im Herkunftsbetrieb der Tiere erworbene Grundimmunisierung wird durch Nachimpfungen abgeschlossen und es erfolgt die Eingliederung in das Bestandesimpfprogramm. Mit dieser Vorgehensweise kann die Bestandesimmunität stabil gehalten werden. 

QUER gelesen

  • In der Praxis soll bei Jungsauen eine durchschnittliche Lebendtageszunahme (LTZ) von 600 g angestrebt werden.
  • Die Selektion an der Feldprüfung erfolgt durch einen lizenzierten Feldprüfungstechniker.
  • Betriebe, die auf Fremdremontierung setzen, können sich voll auf die Mastferkelproduktion konzentrieren.
  • Neu wird im Jungsauenabonnement die Saisonalität berücksichtigt. In den Sommermonaten sollen zukünftig mehr belegte Jungsauen in die Herde integriert werden.

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14.03.2023
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