Nebenprodukt von Haferflocken und Co.
Nebenprodukte verwenden statt verschwenden!
Haferspelzen sind das Hauptnebenprodukt bei der Verarbeitung von Hafer zu Lebensmitteln. Im Mischfutter sind die Spelzen ein wichtiger Faserlieferant.
Haferspelzen sind ein Nebenprodukt aus der Lebensmittelindustrie und fallen bei der Haferflockenproduktion an. Die Haferkörner werden in der Mühle als Erstes gereinigt, anschliessend mit Dampf behandelt und entspelzt. Die Spelzen machen rund 25 Prozent des Hafers aus.
Haferspelzen ganz (l.) werden üblicherweise nicht so verkauft, sondern als gemahlene Spelzen (r.) vertrieben.
Die von der UFA eingesetzten Haferspelzen kommen aus Schweizer Verarbeitung von Meyerhans Mühlen AG. Nebst Haferflocken werden dort aus Hafer vom In- und Ausland Lebensmittel wie Haferflöckli, Hafermehl, Haferkleie, Haferkerne und Hafergrütze hergestellt. Nebst den Haferspelzen fallen weitere Nebenprodukte wie Haferschälmehl (Haferflaum und weitere Produkte, die beim Reinigen und Schälen anfallen) und Kleinhafer gemahlen (u. a. kleine, schmächtige Haferkörner) an. Die Haferspelzen werden direkt in der Mühle gemahlen, so wird das Volumen stark reduziert für den Transport, und die Haferspelzen können im Futter optimal gemischt werden.
Mit einem Rohfasergehalt von rund 35 Prozent sind Haferspelzen ein wichtiger Faserlieferant in der Mischfutterproduktion. Die Fasern sind unlöslich und werden somit im Dickdarm kaum abgebaut. Haferspelzen bremsen die Passagerate, was dazu führt, dass die Verdaulichkeit der anderen Futterbestandteile optimiert wird. Sie weisen eine gute Fressbarkeit auf und verhelfen zu einem längeren Sättigungsgefühl. Dies macht unter anderem Sinn bei Tieren, deren Futteraufnahme gebremst werden sollte, wie beispielsweise Galtsauen, Junghennen oder zum Teil bei Pferden oder Kaninchen. So werden bei der UFA jährlich rund 2000 t Haferspelzen im Mischfutter sinnvoll verwertet.
