Stabile Silage auch im Sommer
Noch vor dem Mittag machte der wortgewandte Gastreferent aus Nordrhein-Westfahlen seine Ausführungen zur Silagestabilität im Sommer. Dr. Klaus Hünting veranschaulichte aus einfache Weise, welche beträchtlichen finanziellen Konsequenzen eine Nacherwärmung der Silage mit sich bringt. Bei einer vermutlichen Nacherwärmung gilt es, den normalen Temperaturverlauf im Silo zu beachten. Denn Silotemperaturen von rund 20°C sind im Dezember normal. Hünting rechnete vor, dass durch eine Nacherwärmung von 10°C im Silo während zehn Tagen ein Energieverlust entsteht, mit dem 295 kg Lebendgewicht produziert werden könnten. Um Nacherwärmungen im Sommer zu vermeiden, ist die Futterhygiene beim Silieren ein zentraler Punkt, denn die verantwortlichen Hefen benötigen für die Nacherwärmungen einen Nährboden. In Versuchen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfahlen konnte er zeigen, dass eine hohe aerobe Stabilität ohne Silierzusätze möglich ist, jedoch eine top Futterhygiene bei der Ernte voraussetzt. Zudem muss bereits bei der Siloplanung ein besonderes Augenmerk auf den zu erbringenden Vorschub gelegt werden. Im Sommer sollte dieser bei Fahrsilos rund 2.5 m/Woche und im Hochsilo rund 70 cm/Woche betragen. Wie wichtig gutes Verdichten und luftdichtes Abdecken direkt nach dem Einsilieren sind, wurde anhand konkreter Versuche aufgezeigt: «CO2 ist das günstigste Siliermittel, denn wo CO2 ist, kann kein Sauerstoff sein», so Hünting. Dieses könne sich allerding nur sammeln und den Silierprozess beschleunigen, wenn das Silo rasch und wirklich luftdicht verschlossen wurde.